Ein Projekt für engagierte Arbeitsmarktintegration im Landkreis Vorpommern-Rügen
Das Projekt „Brücken bauen“ wird im Rahmen des ESF Plus Programms 2021 bis 2027 des Landes Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
Plus der Europäischen Union und des Landes Mecklenburg-Vorpommern gefördert.


Unser Landkreis ist geprägt durch traditionelles Handwerk, Agrarbetriebe, Handel, Bauwirtschaft, Tourismus, Gesundheitswesen aber auch moderne
Dienstleistungsangebote. Die Altersstruktur im Landkreis Vorpommern gestaltet sich zunehmend als Entwicklungshemmnis.
Mehr als 18 % der Bevölkerung in unserem Landkreis sind zwischen 55 und 64 Jahren alt und werden in naher Zukunft in Rente gehen.
Es gibt bereits jetzt einen akuten Fachkräftemangel in vielen Branchen. Diesem erfolgreich entgegenzutreten, sehen wir als Dienstleister als unsere vordergründige
Aufgabe an. Die Neuzuwanderung von Geflüchteten insbesondere aus der Ukraine stellt alle Landkreise weiterhin vor wachsende Aufgaben.
Zurzeit befinden sich im Landkreis Vorpommern-Rügen 2690 erfasste Flüchtlinge aus der Ukraine (Stand 23.5.2022).
1341 von ihnen sind zwischen 19 und 66 Jahren alt. Durch den Rechtskreiswechsel vom 01.06.2022 stiegen die Beratungsbedarfe für die Geflüchteten erheblich.
Um Handlungsbedarfe in Integrationsmaßnahmen zu identifizieren, ist es wichtig, verschiedene Aspekte zu betrachten, die für eine erfolgreiche Integration
essentiell sind. Dabei geht es nicht nur um die direkte Unterstützung von Migrantinnen und Migranten, sondern auch um strukturelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen.
Integration ist eine Querschnittsaufgabe, die ein breites Spektrum von Maßnahmen und die Zusammenarbeit verschiedener Akteure erfordert.
Wir wollen gemeinsam mit dem kommunalen Jobcenter Vorpommern-Rügen an der positiven erfolgreichen Integration der Flüchtlinge arbeiten.
Ziel des Projektes
Sprachkompetenz
Förderung des Erwerbs der Sprache des Aufnahmelandes, um die Kommunikation im Alltag,
im Beruf und in Bildungsinstitutionen zu ermöglichen.
Bildungszugang und -erfolg
Gewährleistung des Zugangs zu Bildungsangeboten und Unterstützung bei der Anerkennung
von im Ausland erworbenen Qualifikationen, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Arbeitsmarktintegration
Unterstützung bei der Jobsuche, Bereitstellung von Qualifizierungsmaßnahmen und Förderung
der unternehmerischen Selbstständigkeit, um die ökonomische Selbstständigkeit der Zuwanderer zu stärken.
Soziale Inklusion
Förderung der sozialen Vernetzung und des kulturellen Austauschs, um den
gesellschaftlichen Zusammenhalt und die gegenseitige Akzeptanz zu stärken.
Rechtssicherheit
Beratung und Unterstützung bei aufenthaltsrechtlichen Fragen und im Asylverfahren,
um rechtliche Sicherheit und Klarheit zu schaffen.
Interkulturelle Kompetenz
Sensibilisierung und Bildung sowohl der Zuwanderer als auch der Aufnahmegesellschaft für
kulturelle Vielfalt, um Verständnis und Respekt für unterschiedliche Lebensweisen zu fördern.
Durch diese Ziele soll eine gleichberechtigte Teilhabe aller Mitglieder der Gesellschaft ermöglicht werden, die auf gegenseitigem Respekt, Verständnis und der Wertschätzung kultureller Vielfalt basiert. Integrationsmaßnahmen zielen darauf ab, Barrieren abzubauen, Chancengleichheit zu schaffen und die Voraussetzungen für ein friedliches und produktives Zusammenleben zu schaffen. Fachkräfte für Unternehmen zu finden, zu qualifizieren und zu integrieren ist die Herausforderung und vordergründiges Ziel.
Wir unterstützen Unternehmen aller Größen und Branchen, um geflüchtete Menschen zu beschäftigen. Dazu initiieren wir Erfahrungsaustausch, Beratungen und gemeinsame Treffen zum Thema Flucht und Integration.
Nachhaltigkeit des geplanten Projektes
Wir wollen erreichen, dass der Fokus des Projektes – die erfolgreiche Integration von Geflüchteten und die entwickelte Sichtweise der Unternehmen, Geflüchtete als Chance für den Fachkräftebedarf zu sehen – sich dauerhaft implementiert. Dies wollen wir erhalten durch:
- Erhalt eines ständigen Austausches in Zusammenkünften (Präsenz- und Digitalveranstaltungen)
- Öffnung der Netzwerke für alle am Projekt Beteiligten, um auch im Anschluss entsprechenden Schritte zur erfolgreichen Integration durch Einbezug der nötigen Partner einzuleiten
- Entwicklung von Schulungsangeboten
- Sensibilisierung des Umfeldes der Teilnehmenden für Nutzen und Erfolg des Projektes
- Entwicklung von Kompetenzen im Rahmen der Projektdurchführung zur weiteren erfolgreichen Integration in der Region
- Intensivierung oder Neubildung von bilateralen Kooperationen/Netzwerkstrukturen
- Bleibende Entwicklung öffentlicher Wahrnehmung des Projektes und der Akteure
- Einsatz von Multiplikatoren
In Praktika können die Geflüchteten die Arbeitswelt und die Unternehmen kennenlernen. Dabei gilt für die Projektgemeinschaft der Grundsatz, dass ein gegenseitiger Kennenlernprozess die Voraussetzung dafür ist, das Arbeitsklima konstruktiv zu gestalten. „Sich zu Hause zu fühlen“ ist eine wesentliche Voraussetzung, um in unserem Landkreis bleiben zu wollen, um zu lernen und hier zu arbeiten.
Im Verbund werden die Projektpartner die Geflüchteten dabei unterstützen, die Anerkennung von erlangten Berufsabschlüssen zu erlangen. Dabei werden die hervorragenden Netzwerkbeziehungen zur Handwerkskammer und der IHK genutzt. In der Kompetenzfeststellung werden vorhandene Defizite ermittelt und durch gezielte Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote werden wir die Zukunftsperspektiven unserer Teilnehmer erhöhen.
Das Projekt wird in der Zeit vom 01.08.2024 bis 31.07.2025 durchgeführt.

